Balatro-Schöpfer spielte nur "Slay the Spire" während der Entwicklung

Balatro-Schöpfer Local Thunk hat auf seinem persönlichen Blog einen aufschlussreichen Entwicklungsrückblick veröffentlicht und gestanden, dass er während der Produktion bewusst darauf verzichtete, Roguelike-Spiele zu spielen – mit einer bemerkenswerten Ausnahme.
Der seltsame Fall der Roguelike-Abstinenz
In seinem detaillierten Entwicklungszeitplan erklärte der pseudonyme Entwickler seine Entscheidung vom Dezember 2021, während der Erstellung von Balatro vollständig auf das Spielen von Roguelikes zu verzichten.
»Lassen Sie mich eines ganz klarstellen – das war keine Frage des Designpurismus«, schrieb Local Thunk. »Spieleentwicklung ist mein Herzensprojekt, kein Profitunternehmen. Ich wollte Roguelike- und Deckbuilding-Mechaniken bewusst mit frischem Blick erkunden – Fehler machen, Systeme neu erfinden und etablierte Formeln vermeiden. Hätte das Studium bestehender Spiele zu einem perfekteren Produkt geführt? Absolut. Aber das hätte die kreative Freude zunichtegemacht, die ich in diesem Prozess finde.«
Die eine Ausnahme, die die Regel bestätigte
Achtzehn Monate später brach Local Thunk seine Regel schließlich – und lud Slay the Spire zu Forschungszwecken herunter. »Heilige Scheiße«, schrieb er. »Also DAS ist mal ein Spiel.«
Der Entwickler erläuterte seine Logik: »Ursprünglich lud ich es herunter, um die Controller-Implementierung für Kartenspiele zu studieren. Dann war ich völlig davon eingenommen. Ironischerweise rettete meine verspätete Begegnung Balatro wohl davor, ein unbewusster Klon ihres brillanten Designs zu werden.«
Entwicklungs-Nuggets und verworfenen Ideen
Der Postmortem-Bericht enthüllt mehrere faszinierende Hintergrunddetails:
- Der Projektordner blieb während der gesamten Entwicklung hartnäckig unter dem Namen »CardGame«
- Der Arbeitstitel »Joker Poker« hielt sich bis in die späten Phasen
- Verworfene Funktionen beinhalteten ein Super-Auto-Pets-artiges Verbesserungssystem und spezielle goldene Siegel für perfekte Durchläufe
Die inzwischen ikonische Anzahl von 150 Jokern entstand durch ein Missverständnis mit dem Publisher: »Ich sagte Playstack, wir würden 120 Joker haben. Im nächsten Meeting sprachen sie von 150. Anstatt sie zu korrigieren, dachte ich: ›Eigentlich… das ist besser‹ und fügte 30 weitere hinzu.«
Der Ursprung von »Local Thunk«
Der Entwicklername geht auf einen Programmierer-Witz zurück: »Meine Partnerin, die R lernte, fragte nach Namenskonventionen für Variablen. Nach meiner ausführlichen Erklärung erwiderte sie trocken: ›Ich nenne meine einfach thunk.‹ Die Programmiersprache Lua verwendet ›local‹ für Variablen – so wurde ›local thunk‹ geboren.«
Das vollständige Entwicklungstagebuch bietet noch mehr Einblicke in die Entstehung von Balatro. IGN bewertete das Spiel mit 9/10 und lobte sein »endlos befriedigendes Deckbuilding, das mit seinem unwiderstehlichen ›noch einen Run‹-Reiz ganze Wochenenden zu sprengen droht«.
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